H5) Zuerst sagen Sie, Schamanismus sei Wissenschaft, dann ist da auch Metaphysik. Was jetzt?

 

Die Trennung von materieller und geistiger Gewissheit ist typisch abendländisch und sogar ein Christian Scharfetter, bedeutender Psychiater, Fachmann der sich einlässlich mit dem Geistigen befasst hat, überhört, wenn etwa Jayandra Soni, anerkannter Indologe berichtet, dass durch Meditation auch Erkenntnisse gewonnen werden können. Erkenntnisse von verschiedenen, anerkannten Meditierenden decken sich und bilden so intersubjektive Wahrheiten in einem Bereich, welcher der materiellen Wissenschaft nicht zugänglich ist. Und wir sind in diesem Bereich mit den gleichen Werkzeugen unterwegs wie die materielle Wissenschaft: unserer Erfahrung (Wahrnehmung) und unserem Verstand. Sich mit beiden Bereichen zu befassen ist durchaus sinnvoll, wenn wir bedenken, dass von den kostbareren Dingen in unserem Leben, etwa der Libido, so manches in den beiden Bereichen stattfindet. Wir müssen das Geistige bei der Wissenschaft dazu nehmen, sonst sind wir nur halb.

 

Aber wie soll denn das möglich sein, das Geistige bei der Wissenschaft dazu zu nehmen, wenn beim Geistigen auch von ausgewiesensten Fachleuten sträflich unverträgliche Aussagen zu ein und demselben kommen? Vielleicht schauen Sie sich dazu die zum Tod des angesehenen Jaspers-Nachfolgers Hans Saner ausgestrahlte Wiederholung des vom jungen Norbert Bischofberger moderierten Gesprächs mit dem Natur- und Religionsphilosophen Robert Spaemann und meine Anmerkungen hier in Ziff. 45 an. Aber werfen Sie mir bitte nicht vor, mit einer zu absolvierenden Ausbildung nur Geld machen zu wollen. Das ist alles gratis hier.